Sporadic-E zurück

 

Sporadic-E Wolken kann man nur annähernd genau vorhersagen. Sie erscheinen und verschwinden teilweise mysteriös, sie enstehen quasi-zufälig, sporadisch.

 

Sporadic-E Ausbreitung

 

Sporadic-E oder kurz 'ES' ist ein faszinierendes Ausbreitungsmedium im 6m und 2m Band.
Jedes Jahr in den Sommermonaten besteht die Möglichkeit mit normaler Stationsausrüstung auf 2m DX-Verbindungen weit über 1000km Entfernung in FM, SS und CW abzuwickeln. Das passiert immer dann, wenn sich Wolken mit einer erhöhten Elektronenkonzentration bilden. In einer Höhe von 90 bis 110 km bilden sich eng begrenzte, zufällige Zonen hoher Ionisation. Die Iionisieung dieser Wolken kann zeitweise so stark ansteigen, daß Frequenzen bis 50 MHz, im Extremfall sogar bis über 180 MHz reflektiert werden. Es lassen sich dadurch Distanzen von über 2.500 km überbrücken. Und noch etwas vornweg, durch die fast verlustfreie Reflexion genügen geringe Leistungen, um bei der Gegenstelle kräftige und reine Signale zu erzeugen.
 400km     F2-Schicht   Ionossphäre
 300km    F1-Schicht  Ionossphäre
 200km    E-Schicht  Ionossphäre
 100km    D-Schicht  Stratosspäre
 8km      Tropossphäre 

 

Kann man Sporadic-E erkennen?
Es gibt keine langfristigen Vorhersagen, es handelt sich um ein sporadisches Phänomen. Es gibt aber gewisse Auffälligkeiten. Es ist eine Ausbreitungserscheinung des Sommerhalbjahres. Die Statistik zeigt, daß zwischen den Monaten Mai und Anfang September verstärkt 'ES' auftritt. Die 'ES' Wahrscheinlichkeit ist Anfang Juni und Anfang Juli besonders hoch. Noch eine Auffälligkeit. Häufig tritt diese Ausbreitung am späten Vor- und Nachmittag und am frühen Abend auf. (10-12 Uhr, 16-18 Uhr, 20-22 Uhr)
Sporadic-E Statistik
Das sind über die Jahre erfaßt ca. 9 Stunden im Januar, 57 Stunden im Mai, 105 Stunden im Juni, 83 Stunden im Juli, 22 Stunden im August.

 

Um 'ES' nicht zu verpassen, sollten mit einem Scanner die Frequenzen ab 28 MHz beobachten werden. Das Fernsehband I-IV ist ein guter Indikator. Wenn russische, spanische oder nordafrikanische TV-Stationen empfangen werden, dann sollte man sehr hellhörig werden. Eine 144 MHz Öffnung ist möglicherweise bereits im Gange oder steht unmittelbar bevor. Auch die Baken im 6m Band helfen bei der Beobachtung. Von nun an ist die 2m SSB oder CW Anruffrequenz kontinuierlich zu beobachten und die Richtantenne zu positionieren.
Im Zeitalter der modernen digitalen Kommunikation ist das PR-Cluster auch ein wichtiges Hilfsmittel.

 

'ES' DXen kann man bereits mit einfacher Stationsausrüstung. Ausgangsleistungen um 10 Watt und 6 Element Antenne sind fast immer ausreichend. Bei sehr günstigen Ausbreitungsbedingungen reichen bereits 3 Watt (Handfunke) und Rundstrahlantenne. Aber Achtung, bitte die Spielregeln beachten, Ham-spirit ist gefragt.
 
Einige Regel sollten bei 'ES' beachtet werden.

 

- Keine oder nur sehr kurze CQ-Rufe auf 144,300 MHz.

 

- Nur antworten, wenn die DX-Station deutlich zu empfangen ist.'ES' ist örtlich begrenzt. 40 km weiter können die Bedingungen völlig anders sein. Die DX-Station ist dort nicht oder nur dort aufnehmbar!

 

- Schnelles QSY von der Anruffrequenz erspart viel QRM.

 

- QSO möglichst kurz halten, keine langen Ausführungen, Öffnung dauert nur wenige Minuten. Viele Ömer möchten die DX-Station arbeiten.

 

- In der Praxis erweist sich das von den DX Stationen erzeugte Pile-up als problematisch. Es ist mitunter sinnvoller übers Band zu drehen und nach anderen DX-Stationen mit weniger Pile-up zu suchen. Die Zeit der Öffnung ist meist nur kurz.
 
Interessante Links

 

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